Die Geschichte des AOT

Das astrophysikalische Observatorium Arosa wurde im Sommer 1939 auf dem Tschuggen gebaut. Von da an diente es den Koronabeobachtungen von Herrn Prof. Dr. Waldmeier, damals Assistent und Privatdozent der ETH Zürich. Zuvor wurden auf einer provisorischen Station in Arosa auf dem Prätschli, 1900 m ü.M. Versuchsbeobachtungen durch einen Hobbyastronomen für die ETH durchgeführt. Als sich die Arbeit als sehr erfolgversprechend erwiesen, wurde der Bau des definitiven Observatoriums auf dem Tschuggen, 2050 m ü.M. beschlossen. Trotz den erheblichen Verzögerungen infolge des Zweiten Weltkrieges wurde der Bau im August begonnen und konnte noch vor dem Einwintern fertiggestellt. Am 14. Dezember 1939 konnte dann die erste Koronabeobachtung auf dieser Sternwarte ausgeführt werden. Der Bau besteht aus einem zweistöckigen Turm, der durch die Kuppel, in welcher der Koronagraph untergebracht ist, abgeschlossen wird und zwei angebauten Zimmern. Das Observatorium besass Telefon- und Stromanschluss. Die Wasserleitung wurde 1942, das Wohnhaus 1944 gebaut. Zur gleichen Zeit wurden auch zwei Kellerlaboratorien sowie eine Anlage für einen 30m - Horizontalteleskop mit Coelostat errichtet. Infolge des Krieges konnte der Coelostat und das langbrennweitige Objektiv erst im Jahre 1948 von der Firma Grubb Parsons Co. aus England geliefert werden. 1965 wurde die kleine Kuppel für den Coudé-Refraktor gebaut, welcher an der Expo in Lausanne dem Publikum die Sonne näher brachte. Im selben Jahr bekam die grosse Kuppel einen Zeiss Koronographen. Nach der Pensionierung von Prof. Max Waldmeier im Jahre 1979 wurde das Observatorium durch die ETH nicht mehr benötigt und ging 2002 an den Grundbesitzer, die Bürgergemeinde Chur über.